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Die Stadtmauern aus der Renaissance |
In der Stadt Ibiza gab es immer Stadtmauern; in den klassischen und mittelalterlichen Texten werden die Mauern als stark und mächtig beschrieben. Ab dem 15. Jahrhundert jedoch waren sie nicht mehr geeignet, um die Stadt gegen die neu entwickelten Kriegswaffen zu verteidigen. Daher begann man 1555 unter der Federführung von Karl I und Philipp II mit der Erneuerung und Verstärkung der Mauern.
Das Projekt wurde von dem Ingenieur Giovani Battista Clavi entworfen; in einer ersten Phase wurden sechs Bastionen gebaut, wobei die ursprüngliche mittelalterliche Festung in ihrem Umfang erhalten blieb. Calvi verließ die Insel 1575, und danach übernahm der Baumeister des Königs, Jacobo Paleazzo Fratin, die Weiterführung der Bauten. Er modifizierte das ursprüngliche Projekt, da ein neues Stadtviertel außerhalb der Mauern auf dem Puig de Santa Llúcia entstanden war und er es für wichtig hielt, auch dieses Viertel zu schützen. Daher richtete er die Bastion Sant Juan neu aus und baute eine neue Bastion, Santa Llúcia; er öffnete die Verbindungsmauer dieser Bastionen und richtete dort das Haupttor zur Festung ein: die Porta del Mar oder Porta de ses Taules.
Dieses monumentale Haupttor ist von zwei römischen Statuen flankiert und über dem Bogen des Eingangs sieht man eine große Gedenktafel mit den Waffen von Philipp II, dem Wappen der Stadt und einer Inschrift: 1585. Diese Jahreszahl entspricht jedoch nicht der Fertigstellung der Anlage, denn während des letzten Jahrzehnts des 16. Jahrhunderts wurden die Bauarbeiten unter Anleitung des Baumeisters Antonio Saura weitergeführt.